Mittwoch, Mai 06, 2015

Kyōto - kulturelles Zentrum Japans - Teil I

Aloha zusammen,

Da ich fast eine ganze Woche in Kyōto verbracht habe, gibt es natürlich auch einiges zu sehen und erzählen und da es doch wieder etwas mehr geworden ist, gibt es heute Teil I und morgen dann Teil II (mittlerweile online).


Arashiyama & Sagano

Neben vielen Sehenswürdigkeiten in Zentral-Kyoto, befinden sich einige etwas außerhalb. So auch die Gegen Arashiyama und Sagano, am westlichen Rand Kyotos. Dorthin führte mich mein erster Tag in Kyoto.

Togetsukyō Brücke über den Fluss Katsura

Am späten Nachmitag kam ich dort an und mein erstes Ziel hieß Iwatayama Monkey Park (嵐山モンキーパーク). Auf der anderen Seite des Katsura Flusses auf dem Berg Arashiyama gelegen, leben hier über 170 wilde, aber an Menschen gewöhnte Affen, genauer Japanmakaken (auch: Rotgesichtmakaken). Diesen treiben hauptsächlich auf dem Gipfel des Berges ihr Unwesen, wo sich auch die Futterstation befindet (man kann Erdnüsse oder Apfelstücke kaufen und vom Inneren des Häuschens durchs Gitter füttern - sehr spaßig, und manche Affen sind echt Nimersätte). Wenn sich die Affen nicht gerade unter Tischen und Bänken im Schatten versteckten, versuchten sie auch gerne Kois im Teich zu fangen, was manchmal dazu führte, dass ein Affe ins Wasser fiel und dann von seinen Kumpels wieder gerettet wurde. Sie hatten dabei sichtlich Spaß. Von hier oben hat man außerdem einen tollen Blick über Kyoto (siehe Panorama-Foto).

 
 
 

Panorama: Kyoto (vom Monkey Park aus)

Nachdem ich von den Affen Abschied nahm, ging es weiter zurück über den Fluss zum Tenryū-ji Tempel, einem sehr schönen buddhistischen Tempel mit toll angelegtem Garten hinter der Haupthalle.

Haupthalle des Tenryu-ji

 

Großer Teich im Sogenchi-Garten des Tenryu-ji

Am nördlichen Ausgang des Tempel-Gartens erwartete mich dann der berühmte Sagano-Bambuswald, ein total unwirklicher, wunderschöner Ort (der übrigens auch das Cover meines Lonely Planet Reiseführers ziert). Es ist zwar nur ein relativ kurzer Weg, links und rechts von hohen Bambusbäumen gesäumt, aber es fühlt sich an wie in einer anderen Welt (die Bilder geben es nicht annähernd wieder).

Sagano Bamboo Forest
Danach ging es noch ein wenig weiter an kleineren Tempeln vorbei, aber da schon später Nachmittag war dann auch bald zurück zum Bahnhof. Eine Schüssel leckere Udon-Nudeln später ging es dann zurück ins tolle japanische Guesthouse URONZA, welches eine schöne Abwechslung zu den Hostels war (aber leider nur für drei Nächte verfügbar). Dies war bisher auch meine einzige Unterkunft mit Fusuma, das sind diese japanischen Papier-Schiebetüren.

 
URONZA guesthouse

Jōnan-gū & Maruyama Park

Am zweiten Kyoto-Tag war dann der Ausflug nach Nara angesagt, was ihr hier nachlesen könnt. Dann hieß es an Kyoto-Tag Nr. 3 erstmal Unterkunft wechseln. Diese befand sich etwas 20 Gehminuten weiter östlich in Gion Viertel, einem der Geisha Bezirke der Stadt.

Mit dem Bus ging es dann in den Süden Kyotos zum Jōnan-gū Schrein, wo um 14:00 Uhr ein traditionelles Schauspiel stattfinden sollte (Kyokusui no Utage). Leider machte ich den Fehler und stieg unterwegs am Kyō-ō Gokoku-ji Tempel aus, da ich nicht wusste, dass der einzige Bus auf dieser Strecke erst wieder eine Stunde später fuhr. Das führte dazu, dass ich erst kurz vor 15:00 Uhr am Schrein ankam, wo das Schauspiel bereits zu Ende war, allerdings noch Darsteller in Kostümen herumliefen und Besucher Papierboote und -botschaften zu Wasser ließen. Der Garten war kleiner aber sehr hübsch, aber durch seine Lage abseits der Touristen-Gegenden Kyotos verbunden mit erheblichen Zeitaufwand.

Kyō-ō Gokoku-ji
Garten des Jōnan-gū 
Nach dem Schauspiel wurden Papier-Botschaften auf das Wasser gesetzt

Wieder zurück in Gion fand ich dann kurz vor Sonnenuntergang noch einen wunderschönen Park (Maruyama Park) hinter dem Yasaka Schrein, wo man am Teich die Sonne genießen konnte. Außerdem war die Brücke über den Teich gern genutztes Foto-Motiv für die vielen jungen Japanerinnen in ihren Kimonos.

Blick über den Teich im Maruyama Park
In Kyoto trugen viele junge Japanerinnen Kimonos 

Soweit erstmal für den ersten Teil der Kyoto-Woche, beim nächsten Mal gibt es neben einem goldenen Pavillion-Tempel und tollen Zen-Gärten auch tausend Torii zu sehen.

Bis dahin,
Alex