Samstag, Mai 16, 2015

Inselhopping: Miyajima & Ōkunoshima

Aloha zusammen,

weiter geht's mit Teil II aus Hiroshima und Umgebung (zu Teil I geht es hier lang). Bzw. eigentlich führt die Reise diesmal nur in die Umgebung, denn in Hiroshima selber hatte ich mich, außer einem Spaziergang durch die Ruinen der Burg Hiroshima und durch die Einkaufsstraße Hondōri, eigentlich die meiste Zeit im Friedenspark aufgehalten.

Miyajima

Ein Pflicht-Tagesausflug war Miyajima (宮島, "Schrein-Insel"), eine Insel ca. 20km südostlich von Hiroshima. Mit Zug und Fähre schnell erreicht, kam ich bereits am Vormittag dort an, denn das hölzerne Torii vor dem Itsukushima-Schrein, eines der meistfotografierten Wahrzeichen Japans, stand um diese Zeit durch die Flut vollständig im Wasser. Dadurch macht es den Eindruck, als ob es vor der Insel schwimmt, was sehr beeindruckend aussieht. Zum Abend hin, wenn die Ebbe einsetzt, kann man hingegen zu Fuß durch das Torii gehen, was ich mir natürlich auch nicht entgehen ließ.

Torii vor dem Itsukushima-Schrein (bei Flut) - von der Fähre aus...
... und vom Land aus 

Dazwischen stand jedoch eine Wanderung auf den Mt. Misen an, den mit 535m höchsten Berg der Insel. Es gab mehrere Wanderwege und - für die Faulen - auch eine Seilbahn bis fast zur Spitze. Ich entschied mich für einen Pfad, der etwas weiter weg begann und ca. 5km bis zur Spitze sein sollte. Nach etwa 1.5h erreichte ich diese, wo mich ein toller Blick auf das Meer und die umliegenden Inseln erwartete. Außerdem gab es eine zweistöckige hözerne Aussichtsplattform, wo man ein bisschen entspannen konnte. Für den Abstieg entschied ich mich dann für einen anderen Pfad, der zum Daisho-In Tempel, nicht weit vom Itsukushima-Schrein, führte. Dieser dauerte gerade mal 45 Minuten.

Aussicht vom Mt. Misen:



Mittlerweile war die Ebbe aber weit genug fortgeschritten, als das man bereits durch das Torii laufen konnte, was ich dann natürlich auch tat. Zwischen den vielen Muscheln und Austern - ebenso wie am Boden - steckten übrigens ein Haufen Geldstücke an den Säulen des Torii, die bei Flut unter Wasser standen.

Torii (bei Ebbe) - Richtung Meer...

... und Richtung Insel

Wer's findet, darfs behalten...?


Auf der Insel lief übrigens wieder ein mal (zahmes) Wild frei umher - wobei dieses hier ungleich frecher war und man zusehen musste, dass man alles im Rucksack oder geschlossenen Taschen untergebracht hatte. Eins hat sich zum Beispiel einen Stadtplan, den aus einem Kinderwagen stibitzte, schmecken lassen!

Frechdachs am Strand

Gegen 19 Uhr ging es dann wieder zurück mit der Fähre ans Festland und anschließend wieder mit dem Zug zurück nach Hiroshima. Definitiv ein schöner, lohnenswerter Tagesausflug.

Ōkunoshima

Ōkunoshima, eine sehr kleine Insel ca. 2 Stunden von Hiroshima entfernt, stand eigentlich nicht auf dem Plan. Da ich allerdings so viel Zeit in Hiroshima zur Verfügung hatte, entschied ich mich doch noch kurzfristig für einen Ausflug dahin. Da es nur wenige und schlecht mit den Zügen abgestimmte Fährverbindungen auf die Insel gibt, belief sich mein Aufenthalt dort auch nur auf knapp eine Stunde. Viel gab es aber auch nicht zu sehen, so konnte man etwas herumwanderen und einige alte, meist halb-verfallene Gebäude der bis 1945 hier stattfindenden Giftgasproduktion sehen.






Der Hauptgrund für den Insel-Besuch waren allerdings auch eher die vielen Kaninchen, welche die Insel bevölkern, weshalb sie auch Usagi Jima (うさぎ島, "Rabbit Island") genannt wird. Die Kaninchen sind ehemalige Versuchstiere der Giftgasproduktion und wurden nach der Sprengung der Anlagen in die Freiheit entlassen. Da alle natürlichen Fressfeine vorher vom Menschen systematisch ausgerottet wurden, leben und verbreiten sich die Kanichen seither ungestört.

 

 

 

Das war es auch schon von der kleinen Insel und von meiner Zeit in und um Hiroshima.

Am Dienstag vormittag ging es dann weiter mit dem Zug zum Kansai International Aiport nahe Osaka, von wo aus mein Flug nach Naha, Okinawa ging. Genau zum richtigen Zeitpunkt, denn es regnete an diesem Tag in Strömen, sowohl in Hiroshima als auch in Osaka.

Vom tropischen Okinawa berichte ich dann beim nächsten Mal.

Alex


P.S.: Ich musste Teil I nochmal neu anlegen, weshalb bereits geschriebene Kommentare leider verschwunden sind, also nicht wundern!